Friedrich G. Zenker

Der Mensch soll
aus Gesundheit freudig,
aus Überzeugung mäßig,
aus Verständigkeit gut essen. 
S.F. von Rumor.
Geist der Kochkunst.
 
(Erste Seite seines Buchs: Comus-Geheimnisse) 
 
Dank Peter Kubelka bin ich auf den Koch FriedrichG. Zenker gestoßen. Der geprüfte Chemiker war Koch am Hof des Fürsten Josef von Schwarzenberg im 19. Jahrhundert. Als Jugendlicher lernte er in Frankreich die haute cuisine der herrschaftlichen Küche. Was ihn noch spannender macht: er wirkte am Prunkmahl anlässlich Napoleons Kaiserkrönung 1804 in Paris Es war Festmahl für 1500 hochrangige Gäste, unter ihnen der Papst. Später wurde Zenker Erster Mundkoch des Fürsten Joeseph zu Schwarzenberg, Herzog von Krumau etc. Er hat Zeitzeugnisse in Form wunderbarer Kochbücher hinterlassen. Mit ihm möchte ich die französische haute cuisine der herrschaftlichen Küche des 19. Jahrhunderts bereisen. 


Hier würde ich liebend gerne ein Bild des Meisters sehen, leider war meine Suche bisher erfolglos, ich werde aber hartnäckig weitersuchen, versprochen! 

Nach 40 Jahren Mühe hat Peter Kubelka im Jahr 2006 Zenkers Werk "Nicht mehr als 6 Schüsseln!" neu aufgelegt, er selbst beschreibt es als eines der wichtigsten Bücher über das Kochen und vor allem das Kochen als Kunstgattung. 
"Unter dem bescheidenen Titel "Nicht mehr als sechs Schüsseln!" verbirgt sich ein Manifest. Zenker überträgt die Macht zum Imperativ der Köchin, beziehungsweise der selbst kochenden Hausfrau, die wiederum ihrem Kunstwerk, der Speise verantwortlich ist. Damit nimmt Zenker ganz früh die Position ein, welche später die Basis für die Selbstbefreiung der modernen Kunst bildet: Zum Besten des Auftraggebers muss die Kunst frei gehen können. Gegängelt bleibt sie stehen. Zenker sieht in den mittleren Ständen den Ort, an dem das Essen Essen und nicht Hintergrund für Statustheater ist." Ausschnitt aus dem Vorwort Kubelkas Neuauflage

Mit "Nicht mehr als sechs Schüsseln!" wandte sich der Fürstenkoch erstmals vom "höflichen" Kochen ab und den mittleren Ständen zu. 

Welches Buch für mich und meine Arbeit den höchsten Wert haben wird, weiß ich noch nicht. Überraschenderweise habe ich einige seiner Bücher auf google books entdeckt. Ich denke ihr könnt euch meine Freudensprünge bildlich vorstellen. Der Drucker läuft heiß. Rezepte und Ausschnitte aus den Büchern folgen im Blog. 

Seine Kochbücher: 
  • 1818, Anton Strauß Wien, Anleitung zur Kunstbäckerei
  • 1820, Carl Haas, Nicht mehr als Sechs Schüsseln Ein Kochbuch für die mittleren Stände
  • 1824, Carl Haas, Der Zuckerbäcker für Frauen mittlerer Stände, Nebenbuch zu den sechs Schüsseln
  • 1824, Carl Haas, Anleitung zur feineren Kochkunst für herrschaftliche und bürgerliche Tafeln
  • 1827, Carl Haas, Comus Geheimnisse
Copyright © 2010 - 2013 Marie Luise Preuss - Justine Marén 








Comus-Geheimnisse
über Anordnung
häuslicher und öffentlicher, kleinerer und größerer
Gastmahle, Pickniks, Theezirkel, etc.
über das 
Kredenzen des Nachtisches, der Weine u.v.w.
und wie Tafeln nach den Regeln der Kunst und des
Geschmacks zu decken und zu servieren sind

Nebst einer vollständigen
Anleitung zur Transchierkunst

für Herrschaften und bürgerl. Familien, Gastgeber etc.

Von 
G. Fr. Zenker,
erstem Mundkoche Sr. Durchl. des regierenden Herrn
Fürsten Joseph von Schwarzenberg, 
Herzog von Krumau, etc.

Als Fortsetzung der sehr beliebten Kochbücher desselben Verfassers,
und als Anhang zu jedem Kochbuche brauchbar. 



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