Samstag, 9. Februar 2013

Der kleine Gruß aus der Küche


Manchmal kommen mir die Tränen beim Kochen. 
Ich weine weil es den Studiengang für Kochen und Film, von Peter Kubelka an der Städelschule in Frankfurt, nicht mehr gibt oder weil ich Zwiebeln schäle, 
weil mich ein cholerischer Küchenchef anbrüllt 
oder die Zimtsterne im Kachelofen wieder mal zu dunkel geraten. 

Öfter lache ich beim Kochen. 
Ich lache weil ich den Spuren der Kochkunst selbst nachgehen kann 
oder mir Schupfnudeln perfekt gelingen, weil ich mir beim trockenen und schwarzen Humor in der Küche auf den Schenkel klopfe  oder Liebe durch ein gutes Essen ausdrücken kann. 

Ich kann die Liste weiterführen, weil Kochen ein Ereignis ist. Kochen und Essen sind Botschaften, die nicht auf dem Papier sondern im Mund gelesen werden. 


Die Tätigkeit des Kochens hat dieselbe Wertigkeit wie Bildhauern, Malen, Dichten oder Musizieren. Kochen heißt Gestalten. Weg und Ziel sind nur in der Sprache trennbare Begriffe. In der Tatsachenwelt sind sie untrennbare Einheit. Beim Kochen ist die Speise als Rohmaterial schon vorhanden, aber sie muss geformt, erschaffen werden. "Aus dem Chaos gestaltetes Leben". Das ist die Bedeutung des Wortes Poesie: Das Modell für den Begriff des Schöpfergottes ist der kochende Mensch. 
Peter Kubelka, aus dem Vorwort von "Nicht mehr als sechs Schüsseln!"

Ich bin Milena und immer wieder lasse ich mir diese Zeilen förmlich auf der Zunge zergehen. Für mich ist Kochen Kunst. Ich möchte mich auf eine Reise begeben, in andere Zeiten, an andere Orte und so das Kochen als Kunst  begreifen. Ich werde Alte und Neue Rezepte ergründen. Köche, Küchen und Bücher auf Herz und Nieren prüfen und davon berichten. Wenn ihr wollt, nehme ich euch mit auf diese Reise. 
Hier und jetzt!

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